Luxuslimousinen haben eine, doch dein Auto nicht?
Eine Minibar im Auto ist purer Luxus. Wichtigen Mitfahrern kann man nach dem Einstieg erstmal einen Drink anbieten, der dann - am besten gut gekühlt - in kristallenen Gläsern serviert wird.
Das sollte jeder haben können. Mit etwas Geschick und Bastelspaß ist das schnell gemacht!
In der Vergangenheit stattet ich schon meinen 3er BMW E46 mit einer Minibar aus.
Mit dem neuen, etwas nobleren Auto kam schnell der Wunsch auf, es ebenfalls mit einer Minibar auszurüsten.
Bei dem Jaguar konnte sie jedoch nicht hinter der Mittelarmlehne verschwinden, den direkt hinter der Rückbank befindet sich der Treibstofftank.
Eine geeignete Stelle war aber trotzdem schnell gefunden. Statt hinter der Armlehne sollte die Minibar direkt auf der Armlehne, quasi im Stauvolumen der herabgeklappten Mittelarmlehne, befestigt werden.
Gegenüber der Minibar im BMW musste sie in diesem Fall abnehmbar gestaltet sein. Außerdem sollte das gut erhaltene Leder der Rückbank nicht beschädigt werden.
Um die noch Mittelarmlehne einklappt zu können, müsste die Minibar mit einem Handgriff demontiert werden.
Aufgrund der exponierten Lage, wurde der Minibar eine repräsentative Stellung zuteil. Sie musste sich daher optisch perfekt ins übrige Interieur (viel Leder, Holz und Chrom) der Limousine einfügen und sollte im stilvollen Ambiente nicht gerade als Schandfleck wahrgenommen werden.
Die Minibar sollte zwei Gläser und bauraumbedingt jedoch nur eine Getränkeflasche (Wein oder Sekt) fassen.
Wie es im Prototypenbau üblich ist, wurde bei der Anfertigung der Minibar großen Wert auf Optik und Qualität der sichtbaren Teile gelegt.
Alles Unsichtbare kann sonstwie aussehen und aus billigstem Material bestehen. Als Basis diente eine einfache Pressspanplatte. Die Standfläche für die Flasche und die Gläser-Befestigung bestanden aus mehreren Sperrholz-Elementen und wurden an die Spanplatte gespaxt.
Alle Teile wurden mit Stichsäge, Raspel, Feile und Schleifpapier herausgearbeitet, mit Schaumstoff kaschiert und mit Kunstleder bezogen.
Das Leder musste natürlich perfekt zu den umgebenden Flächen des Interieurs passen.
Für eine bessere Sichtbarkeit bei Nacht wurde eine Suchbeleuchtung integriert.
Hierzu wurden mehrere kaltweiße LEDs in Bohrungen durch die Spanplatte gesteckt und sichtseitig mit Montagehülsen fixiert.
Auf der Rückseite wurden die LEDs verdrahtet und mit einem Batteriehalter verbunden. Anschließend wurde alles mit Klebefolie und Klebefilz abgedeckt.
Die LED-Beleuchtung lässt sich mit einem kleinen Kippschalter bedienen, der Batteriekasten ist von hinten zugänglich und die Minibar kann als Modul mit einem Griff ein- oder ausgebaut werden.
Zur Montage im Fond wird die Jaguar-Minibar einfach oberhalb der Mittelarmlehne in die Aussparung selbiger gesteckt.
Der unten überstehende Teil greift dabei hinter die Armlehne, die Flaschenablage sitzt auf der Lehne auf und der obere Teil klemmt sich mit dem Lederkaschierten Seitenkanten an die ledernen Flanken der Rückbank.
So sitzt das Gebilde fest und definiert an seiner Position, völlig unbeeindruckt von den im Fahrbetrieb wirkenden Beschleunigungskräften. Sollte sich die Minibar im Falle einer Vollbremsung lösen, so fliegt sie nicht unvermittelt gen Windschutzscheibe sondern wird lediglich sanft nach vorn über kippen.
Das Endergebnis kann sich sehen lassen. Nun ist der edle Wagen komplett und kann stilecht über die Straßen gleiten.